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Raus aus dem stressigen Job und rein ins Abenteuer

Warum verharren so viele Menschen in einem stressigen Job, anstatt beruflich etwas Neues zu wagen? Wieviele Angestellte träumen davon, sich selbständig zu machen, um das zu verwirklichen, was sie lieben zu tun? Was hält dich davon ab, ein Unternehmen zu gründen und dein Leben zum Abenteuer werden zu lassen?

Wenn wir glauben, die meisten Menschen seien einfach zu bequem, um sich aus der Komfortzone des vertrauten beruflichen Umfeldes zu lösen, verkennen wir die Realität. Eine meiner Klientinnen beschrieb ihre Arbeitsstelle als äußerst unkomfortabel. Sie befürchtete, in der „Klapse“ zu landen, wenn sie weiter in dieser Firma bliebe. Ihre Chefin führe sich auf wie eine „Sklaventreiberin“. Dennoch war sie erst weitere Monate später und kurz vor dem Burn-out bereit, ihren befristeten Arbeitsvertrag auslaufen zu lassen.

Wie sehr ein Job uns stresst, ist nicht immer offensichtlich. Ist Stress erst einmal chronisch, nehmen wir ihn oft nicht mehr als solchen wahr. Insbesondere wenn wir in einer Umgebung aufgewachsen sind, in der unsere physische und/oder psychische Integrität permanent bedroht war, können wir es als „normal“ empfinden, im Stress zu sein. Durch früh entwickelte Überlebensstrategien kann außerdem unsere Fähigkeit, gesund auf eine stressige Situation zu reagieren, eingeschränkt sein. Anstatt zu spüren, dass wir davonlaufen – sprich kündigen – müssen, fühlen wir vielleicht sogar eine vermeintliche materielle Sicherheit in einem Arbeitsumfeld, das in Wahrheit unsere Gesundheit – und damit auch unsere Arbeitsfähigkeit und unser Einkommen – gefährdet.

Von Stress sprechen wir aus medizinischer Sicht, wenn etwas unser körperliches und/oder seelisches Gleichgewicht bedroht. Um in der Balance und damit gesund zu bleiben müssen wir in der Lage sein, den Stress auslösenden Reiz wahrzunehmen und abzuwehren. Ansonsten wird der Stress chronisch und kann auf Dauer Symptome verursachen von harmlosen Schlafproblemen bis hin zu tödlichen Erkrankungen. Oder anders ausgedrückt: Wenn wir es über Jahre nicht schaffen, unsere Grenzen zu erkennen und zu respektieren, wird irgendwann unser Körper Nein sagen, wie der Arzt Gabor Maté in seinem Buch „When the Body Says No“ eindrücklich beschreibt.

Selbst wenn wir uns nicht überfordert und ausgebeutet fühlen, sondern im Gegenteil von einer eintönigen beruflichen Tätigkeit gelangweilt sind, kann dies für unseren Organismus Stress bedeuten, der uns auf Dauer auslaugt. Statt ausgebrannt werden wir dann „ausgelangweilt“. Wir landen im Bore-out, was von den Symptomen dem Burn-out entspricht. Ohnehin ist das, was wir als Langeweile oder vielleicht als Antriebslosigkeit interpretieren, vermutlich eher Resignation und Ohnmacht, die wir spüren angesichts einer vermeintlich auswegslosen Situation. Wir stecken dann fest, wie das Kaninchen, das erstarrt und sich tot stellt, wenn es keine Chance hat, dem Feind, der es fressen will, zu entkommen. Paradoxerweise liefern wir uns durch das Verharren in einem Job, der uns nicht erfüllt, genau dem chronischen Stress aus, der uns nach und nach auffressen kann.

Meine Einladung als Heilpraktikerin sowie als Coach für berufliche Erfüllung und Sinn im Leben ist es, den Weg aus einem stressigen Job heraus einzuschlagen und sich auf das einzulassen, „was sich ereignen wird“. Dies ist, wie der Duden schreibt, die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Abenteuer“. Abenteuer in diesem Sinne verstanden als „prickelndes Erlebnis, gewagtes Unternehmen“ wartet abseits der ausgetretenen Pfade auf uns. Wenn wir uns erlauben, vom Weg abzukommen und unseren eigenen Trampelpfad durch den Dschungel an beruflichen Möglichkeiten zu gehen, können wir das kreative und aufregende Leben erschaffen, von dem wir vielleicht schon lange geträumt haben.